Spannungsgeladenes 3:3 der 1. Damen in Braunschweig


Allgemein / 16. Jan 2012  


Spannung pur beim zweiten Saisonspiel der 1. Damenmannschaft in der Regionalliga Nord beim Braunschweiger THC: Über fünf Stunden dauerte der Fight beider Mannschaften, der 3:3 unentschieden endete.

Wahlstedt kam zunächst schwer ins Spiel, brauchte Zeit, um sich an den Belag zu gewöhnen. Johan Szabo, der das Team in Braunschweig coachte und dabei von Mara Nowak unterstützt wurde, erklärte: „Wir meinten immer, der Belag in der Ulzburger Halle ist schnell. Doch der in Braunschweig war noch viel schneller. Da sprangen die Bälle unheimlich flach ab.“
Trotzdem bewiesen Wahlstedts Damen Nervenstärke: Alle Siege wurden im Champions-Tie-Break des 3. Satzes entschieden. „Player of the Day“ war dabei Julia Paetow, die sowohl ihr Einzel als auch ihr Doppel gewinnen konnte. Im Einzel gegen Anett Walther war sie von der Spielstärke ihrer Gegnerin überrascht: „Vor einem Monat beim Schirnau-Cup in Kaltenkirchen habe ich sie noch glatt in zwei Sätzen geschlagen. Hier lief das zunächst gar nicht gut.“ „Da hat sich Jule auch schlecht bewegt“, lieferte Szabo die Begründung. AuchTina Zimmermannging über die volle Distanz von drei Sätzen. „Im ersten Satz hat sie noch nicht an sich geglaubt“, erzählte Nowak, die die Studentin, die nur noch zwei bis dreimal die Woche trainiert, auf der Bank coachte. Doch Zimmermann biss sich ins Match. Legte im zweiten Satz mit einer 4:0 Führung den Grundstein zum Satzausgleich. Im Entscheidungssatz lag sie schon 6:8 hinten, um dann fünf Punkte in Folge zu machen. „Und den Matchball mit einem Ass beendet!“, freute sich Zimmermann, die in diesem Winter bei einem Turnier in Wolfsburg gegen ihre Gegnerin noch verloren hatte. Wahlstedts Nummer eins, Carolin Schmidt, hatte eine harte Nuss zu knacken. Ihre Gegnerin Jana Nabel ist die amtierende Deutsche U 16 Meisterin und landete ihren vorläufigen Karriere-Höhepunkt, als sie kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften der Damen die Vize-Meisterschaft errang. Nachdem „Caro“ den 1. Satz mit 4:6 abgab steigerte sie sich erheblich, lag im Folgesatz sogar ein Break vorn, musste letztendlich jedoch im Tiebreak mit 5:7 ihrer Gegnerin der Vortritt lassen. „Schade, wenn man so dicht dran ist, will man auch mehr“, haderte die 16-Jährige im Nachhinein. Luise Intert hielt gegen Janine Krebs zunächst gut mit. „Bis zum 5:4 im ersten Satz sah das sehr gut aus“, attestierte ihr Szabo, „doch dann kippte das Match zu ihren Ungunsten und sie bekam nicht mehr die Kurve.“

So stand es 2:2 unentschieden nach den Einzeln. Lange wurde über die Doppel-Besetzung gegrübelt. „Da in der Vergangenheit Jana Nabel mit der Doppel-Spezialistin Linnea Pedersen häufig ein fast unschlagbares zweites Doppel aufstellten, konzentrierten wir uns auf unser erstes Doppel. Beide Doppel zu gewinnen, erschien uns fast unmöglich“,  begründete Szabo die Aufstellung. Er sollte recht behalten. Während das 2. Wahlstedter Doppel schnell in zwei Sätzen verloren hatte, lieferten sich Schmidt und Paetow einen spannenden Kampf mit ihren Gegnerinnen, die ihre mitfiebernden Mitspielrinnen und Coaches durch ein Wechselbad der Gefühle trieben. Nach Verlust des 1. Satzes lagen die Wahlstedter auch im 2. Satz schon ein Break hinten, schafften jedoch trotzdem den Satzausgleich. Auch im Champions-Tie-Break lagen sie 6:8 zurück, hatten beim 8:9 sogar einen Matchball gegen sich. Doch sie konterten und schafften mit dem 13:11 den Sieg und damit insgesamt das Unentschieden. „Ein Punktgewinn, mit dem wir vorher nicht unbedingt gerechnet hatten“, gab die Mannschaft im Nachhinein ehrlich zu und machte sich um so besser gelaunt auf die lange Rückreise.

Braunschweiger THC – TC RW Wahlstedt I 3:3
Jana Nabel – Carolin Schmidt 6:4, 7:6; Majlena Pedersen –Tina Zimmermann6:3, 3:6, 8:10; Anett Walther – Julia Paetow 3:6, 6:3, 3:10; Janine Krebs – Luise Intert 7:5, 6:3; M. Pedersen/ Krebs – Schmidt/ Paetow 6:3, 3:6, 11:13; Nabel/ Linnea Pedersen – Zimmermann/ Intert 6:0, 6:2