Eigentlich waren die Hallenschuhe schon für die nächste Wintersaison verstaut, doch Unwetterwarnungen in Form von sintflutartigen Regenfällen in Niedersachsen führten dazu, dass das Tennis-Nordliga-Punktspiel zwischen dem TC Grün-Weiß Gifhorn und unserer 2. Mannschaft in die Halle verlegt wurde.
Da in der 1. Mannschaft personeller Notstand herrschte, musste die 2. nach Linnea auch Martina Malmqvist abstellen – und „the playing captain Brownie“. „Jetzt erst recht!“ rief das „Perspektiv-Team“ trotzig.
Erste Herausforderung: Mitten in der Nacht – um 6:45 Uhr ging´s los. Ist immer wieder ein Erlebnis: Drei Stunden Autofahrt, und alles um einen herum ratzt still vergnügt vor sich hin…. Naja nach diversen Umleitungen und einem zunehmend nervigen Navi, das einen immer wieder zum Umdrehen nötigen wollte, kamen wir fast pünktlich an.
In der ersten Runde musste auch Celine ran. Die hatte nach der „N-Joy Star-Show“ üppige 2 ½ Stunden geschlafen. Aber was soll ´s. Schlaf wird überbewertet, dachte sich Celine. Trotzdem musste sie sich denkbar knapp mit 5:7, 6:7 geschlagen geben. Vivi Heinzeroth freute sich schon seit Tagen auf ihr Match: „Jetzt geht´s los!“ Doch wahrscheinlich war sie übermotiviert. Denn viele lange Ballswechsel gingen letztendlich an ihre Gegnerin, so dass sie geknickt als Verliererin den Platz verließ. Merle Vagt (15) hat in den letzten Monaten eine tolle Entwicklung genommen. Sich immer wieder selbst anfeuernd, setzte sie sich in zwei Sätzen durch. Im Top-Spiel verlor Kimmy den 1. Satz, konterte jedoch im 2. Der Champions-Tie-Break musste entscheiden. Doch der begann gleich unglücklich und dann schaffte es Kimmy nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Sorgen machte uns Luise Intert. Aufgrund von Schulterschmerzen musste schon das Freitag-Training abbrechen. Ihr einziger Gedanke: „Bloß schnell durch!“ Das klappte hervorragend: Ganze zwei Spiele „gönnte“ sie ihrer Gegnerin. Stark begann auch ihre jüngere Schwester Sophia (14). 6:2, 4:1 führte sie bereits. Da verlor sie kurz die Konzentration und ließ das 4:4 zu. Doch dann hatte sie sich wieder im Griff und machte mit 6:4 den Sack zu.
Für zwischenzeitliche Irritationen sorgte der tollpatschige Paparazzo, der sich aufgrund seiner eher bescheidenen Körpergröße in die Höhe begeben wollte: Auf die Lehne eines Stuhles. Doch wie heißt es so schön: Der Klügere gibt nach. Das war selbstverständlich der Stuhl, der durch das dahinter befindliche Netz in Zeitlupe umkippte. Der überforderte Paparazzo hielt nur hilflos seine Kamera in die Luft, bevor er rücklings zu Boden ging….. Während sich die Gifhornerin Katharina Schulz immerhin ehrlich nach seinem Befinden erkundigte, konnten sich die Wahlstedter Girlies kaum wieder einkriegen vor lachen. Böse Zungen behaupten sogar, dass die Niederlagen von Celine und Vivi einzig dieser Aktion geschuldet sind, da sie immer wieder von Lachkrämpfen geschüttelt wurden.
Also Unentschieden nach den Einzeln.
Der „Ältestenrat“, na gut ein Alter sowie ein End-Teen und ein Twen zogen sich zur Doppel-Beratungs-Konklave zurück. Bald stieg weißer Rauch auf. Kimmy und Vivi hatte die schwere Bürde des 1.Doppels, Isi sollte Celine wach halten und die Younster wollten sowieso zusammen spielen. Die Gegner spielten „von oben nach unten“. Unser 1. Doppel mühte sich redlich, war jedoch ohne wirkliche Chance gegen die erfahrenen Gegnerinnen. Isi aus gegebenen Anlass „Turbo-Isi“ mit aggressiven Netzattacken und die inzwischen hellwache Celine machten mit ihren Gegnerinnen kurzen Prozess und unsere jungen Wilden hatten nur im 1. Satz zu kämpfen, fanden dann jedoch ihre Linie und sorgten für den umjubelten Sieg-Punkt. Als der Kümmerer-Paparazzo den beiden unter großzügiger Überschätzung seiner Tennis-Kenntnisse einen „guten“ Rat geben wollte, blitzte dieser gnadenlos ab: „Wir haben selbst einen Plan!!!!“
Trotzdem ziehe ich voller Hochachtung den Hut: Habt ihr Klasse gemacht, Mädels!!!!
TC GW Gifhorn – TC RW Wahlstedt 4:5
Susanna Strauß – Kimberley Körner 6:4, 4:6, 10:4; Katharina Schulz – Celine Kirst 7:5, 7:6; Svenja Gessat- Luise Intert 0:6, 2:6; Marie-Carolin Siems – Vivian Heinzeroth 6:1, 6:1; Frederike Börner – Sophia Intert 2:6, 4:6; Natasha Svitil – Merle Vagt 6:7, 4:6; Strauß/ Schulz – Körner/ Heinzeroth 6:2, 6:4; Siems/ Gessat – L. Intert/ Kirst 2:6, 0:6; Börner/ Marie Klasen – S. Intert/ Vagt 5:7, 2:6
Jörn Boller