In ihrem zweiten Saisonspiel in der Tennis-Nordliga waren die Damen des TC Rot-Weiss Wahlstedt chancenlos gegen den TV Visbek. Mit 1:8 ging das Punktspiel verloren.
Die Gäste aus Niedersachsen traten in starker Besetzung an, boten auch Annelou Nab aus den Niederlanden und erstmals Eva Siska aus der Slovakei auf. Bei Wahlstedt hingegen hatte sich die schlechte Personalsituation gegenüber dem Saisonstart nicht verbessert. Erneut rückte Celine Kirst aus der 2. Mannschaft auf und ist damit in der 1. Mannschaft festgespielt, kann diese Saison nicht mehr unterklassig antreten. Zusätzlich half die erst 12-jährige Marie Poetzing aus der 2. Mannschaft aus.
Und ausgerechnet das „Nesthäkchen“ sorgte für eine faustdicke Überraschung. Mit 6:3, 6:1 gegen Theresa Stukenborg sorgte sie für den einzigen Wahlstedter Sieg. „Die waren ja viel älter als ich, da hatte ich doch nichts zu verlieren“, kommentierte sie cool ihren selbstbewussten Auftritt. Auch Celine Kirst wehrte sich gegen Hanna Fangmann tapfer. Nach verlorenem ersten Satz nutzte sie im zweiten die vorübergehende Aufschlagschwäche ihrer Gegnerin konsequent aus und sorgte für den Satzausgleich. Im Match-Tiebreak fing sich ihre Gegnerin und Kirst unterlag knapp mit 7:10. An den beiden Top-Positionen bekamen Lilly Düffert (gegen Julia Middendorf) und Sophia Intert (gegen Eva Siska) die Höchststrafe verpasst: Jeweils 0:6, 0:6. Düffert war gegen die druckvoll agierende Middendorf von Beginn an auf verlorenem Posten: „Sie hat die Bälle früh attackiert und mir überhaupt keine Zeit gegeben, mein Spiel aufzubauen. Das hat sie stark gemacht“, zollte die Abiturientin ihrer Gegnerin neidlos Respekt. Sophia Intert hielt sich konsequent an die vom Arzt verordnete eingeschränkte Lauferlaubnis. Das nutzte die Slovakin natürlich gnadenlos aus. Malin von Düsterloh hatte gegen Annelou Nab ebensowenig zu bestellen, wie Janine Weinreich gegen Merle Herold. Damit war das Punktspiel bereits nach den Einzeln verloren. Auch alle Doppel gingen an die Gäste. Janine Weinreich trug es mit Humor: „Denn sind wir wenigstens früh fertig!“
Auch Interims-Coach Sophia Intert war nicht frustriert: „Man hat schon an der Aufstellung gemerkt: Die wollen aufsteigen. Bei uns ist das diese Saison nicht drin. Deshalb hat das klare Ergebnis bei uns auch nicht die Stimmung verhagelt. Jeder hat das Beste aus sich herausgeholt und die Stimmung bei uns war prächtig.“
TC RW Wahlstedt – TV Visbek 1:8
Lilly Düffert – Julia Middendorf 0:6, 0:6; Sophia Intert – Eva Siska 0:6, 0:6; Malin von Düsterloh – Annelou Nab 1:6, 2:6; Janine Weinreich – Merle Herold 2:6, 0:6; Celine Kirst – Hanna Fangmann 3:6, 6:3, 7:10; Marie Poetzing – Theresa Stukenborg 6:3, 6:1; Düffert/ Intert – Midendorf/ Nab 1:6, 1:6; von Düsterloh/ Poetzing – Siska/ Fangmann 1:6, 2:6; Weinreich/ Kirst – Herold/ Schneider 3:6, 4:6
Jörn Boller