1. Damen sind save


Allgemein / 01. Jun 2019
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Am vorletzten Spieltag in der Tennis-Nordliga kam es in Kaltenkirchen zum brisanten Kreisderby zwischen dem TC an der Schirnau und dem TC Rot-Weiss Wahlstedt. Beide Mannschaften wiesen vor dem Spiel 4:4 Punkte auf und mussten noch um den Klassenerhalt bangen. Nach ihrem Sieg können die Wahlstedter entspannt in das letzte Heimspiel Sonntag gegen den TV Jahn Wolfsburg gehen, denn ihr Verbleib in der vierthöchsten Liga ist nun sicher. Bei einem Sieg belegen sie sogar den 3. Platz. Schirnau hingegen darf sich gegen den Tabellen-Zweiten, Club zur Vahr (8:2 Punkte), keine höhere Niederlage als ein 2:7 leisten – und dann kommt es auch noch auf das Satzverhältnis an. Eine schwere Aufgabe.

Im Spitzen-Einzel setzte sich Katharina Huhnholz glatt gegen Lilly Düffert durch, die aufgrund einer Armverletzung auf ihre beidhändige Rückhand verzichten musste und auch Probleme beim Ballwurf hatte. Die 17-jährige Sibel Demirbaga ist gerade erst aus den USA zurückgekommen. Dort studierte sie an der California State University Northridge “political science“. Obwohl sie nach nur einem Jahr wieder zurückkehrt, um in Deutschland Medizin zu studieren, hat ihr US-Aufenthalt ihrer Tennis-Entwicklung gut getan, was sogar Wahlstedts Mannschaftführerin Lydia Steinbach lobte: “Sibel ist eine der wenigen, die ich kenne, bei der sich ihr Tennis in den USA verbessert hat.” So gewann Sibel auch gegen Sophia Intert, die nach ihrer einjährigen Verletzungspause „einfach nur platt“ war. „Irgendwann musste das ja kommen. Im Moment ist der Akku einfach leer“, gab Intert zu. Auch Wahlstedts Carolin Schmidt war noch vor drei Tagen in den USA. Ohne ein einziges Mal auf Sand gespielt zu haben (in den USA gibt es nur Hartplätze) und nach nur zwei Stunden Schlaf aufgrund des Jet-Lags, spielte sie jedoch erstaunlich souverän gegen Kim Auerswald auf, die keine Chance gegen die braungebrannte Schmidt hatte, die nur mit dem Wetter haderte: „Ist das eine Schweinekälte hier!“ Tizia Brocks und Malin von Düsterloh lieferten sich ein spannendes Drei-Satz-Match, das von Düsterloh für sich entscheiden konnte. Die Abiturientin ist in ihrem Spiel nun mehr gefestigt, kann ihre guten Trainingsleistungen auch im Punktspiel zur Geltung bringen. Nur im 2. Satz hatte sie einen Durchhänger. „Da habe ich zuwenig gemacht“, wusste sie um ihre kurzzeitige „Auszeit“. Mit der ehemaligen Wahlstedterin Julia Paetow und Janine Weinreich standen sich zwei erfahrene Spielerinnen gegenüber, die aufgrund beruflicher Verpflichtungen inzwischen gänzlich auf das Training verzichten müssen. Mit Weinreich setzte sich die fittere von beiden durch, was Paetow mit einem verzweifelten „ja vor zehn Jahren vielleicht!“ quittierte, als sie vergeblich nach einem Ball sprinten wollte. Im „Kampf der Generationen“ gewann  Lydia Steinbach gegen die 25 Jahre jüngere Anna Petkovic. Die hatte sich zwar einen Plan zurecht gelegt: „Ich wollte sie laufen lassen, habe die Punkte auch gut vorbereitet, aber war im Abschluss zu inkonsequent.“ Steinbach hingegen hatte ihren eigenen Plan, setzte den mit viel Routine um und zeigte ihrer jungen Kontrahentin, dass sie noch sehr gut zu Fuß ist.

Schirnau konnte nur noch im 1. Doppel mit Huhnholz und Petkovic punkten, als die angeschlagene Düffert und von Düsterloh beim Stand von 2:6, 1:3 aufgaben. Sowohl Intert/ Weinreich als auch das Erfolgs-Doppel Schmidt/ Steinbach gewannen sicher.

TC an der Schirnau – TC RW Wahlstedt 3:6

Katharina Huhnholz – Lilly Düffert 6:0, 6:2; Sibel Demirbaga – Sophia Intert 7:5, 6:2; Kim Auerswald – Carolin Schmidt 3:6, 0:6; Tizia Brocks – Malin von Düsterloh 3:6, 6:2, 4:10; Julia Paetow – Janine Weinreich 1:6, 1:6; Anna Petkovic – Lydia Steinbach 3:6, 1:6; Huhnholz/ Petkovic – Düffert/ von Düsterloh 6:2, 6:1; Brocks/ Auerwswald – Intert/ Weinreich 3:6, 2:6; Demirbaga/ Paetow – Schmidt/ Steinbach 3:6, 1:6

Jörn Boller


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