Die Mandarinen warn´s


Allgemein / 19. Jan 2020  


Die Tabelle in der Schleswig-Holstein-Liga der Damen sieht etwas zerfahren aus: Während der TV Uetersen bislang erst ein Spiel absolviert hatte, sind es beim TC Molfsee deren fünf. Unsere zweite Mannschaft führte vor der gestrigen Begenung die Tabelle mit 6:0 Punkten an, als der Verfolger von der TG Düsternbrook zu Gast war.

Das Top-Spiel entwickelte sich zum Tennis-Krimi in drei Akten. Den 1. Satz gewann Malin knapp mit 7:5, den zweiten verlor sie mit 4:6. Und auch der Match-Tie-Break blieb spannend. „Ich hab fast nen Herzinfarkt bekommen, so nervös war ich“, berichtete Celine Kirst, die Malin auf der Bank coachte. Zum Glück behielt die Spielerin die Nerven und setzte sich mit 10:7 durch. Celine selbst hatte wohl noch soviel Adrenalin im Körper, dass sie ihr Match glatt gewann. „Super schnell gespielt, erfolgreiche Ralleys“, urteilte Amelie Intert, die die Zweite betreute. Die 13-jährige Sohn trat im Generationen-Duell gegen die 33-jährige Anke Möller an. Obwohl im 1. Satz mit 5:4 vorne, ärgerte sich Laura über ihre eigenen Fehler, verlor etwas den Faden. „Laura zum Schluss zu „lieb“ gespielt. Da fehlte etwas die Kaltblütigkeit“, kommentierte Amo den Satzverlust im Tiebreak. Das beschäftige Sohn auch noch im Folgesatz, in dem sie zunächst hinten lag. Doch dann drehte sie auf, spielte kleverer, mehr in die Winkel, brachte ihre Gegnerin noch mehr ins Laufen und gewann mit 6:3. „Den Match-Tiebreak hat sie echt cool runtergespielt“, lobte Amo, „Laura hat sich Anke gut „zurechtgelegt“ und in die freie Ecke vollendet. Gegen eine so erfahrene Spielerin war das ganz starkt gemacht.“ Ein klares 10:2 war die Folge. Wobei sie ab dem Zwischenstand von 5:1 eine besondere Motivation hatte. „Wenn ich das gewinne, bekomme ich die Schuhe!“, forderte sie ihren zuguckenden Vater heraus. Der stimmte zu und beflügelte seine Tochter damit zusätzlich. Ob das so weitergeht, ist natürlich fraglich, denn dann müsste Familie Sohn zuhause wohl einen Anbau mit Schuhschränken planen. Vivian Heinzeroth hatte vor Weihnachten das letzte Mal einen Tennisschläger in der Hand, was man ihr nicht unbedingt anmerkte. Beim 3:0 meinte Vivi: „Das ist immer so, zum Anfang bin ich immer locker, aber dann kommt irgendwann der Einbruch!“ Auf den wartete ihre Gegnerin Ingrid Suslov allerdings vergeblich. Zwar wurden die Spiele zum Ende hin enger, letztendlich war es jedoch ein souveräner Zwei-Satz-Sieg. Ihren Flow nahm sie denn an der Seite von Celine gleich mit ins Doppel, das beide gegen Möller/ Suslov klar gewannen. Zwar verloren Malin und Laura ihr Doppel, das tat der Freude über das 5:1 jedoch keinen Abbruch. Das Geheimnis des Wahlstedter Erfolges waren…. Mandarinen. Während Sportler sonst ja eher Bananen und Riegel in den Pausen zu sich nehmen, muffelten insbesondere Vivi und Celine eine Mandarine nach der anderen in sich rein. „Das hat uns die Power gegeben“, lachten beide.

TC RW Wahlstedt II – TG Düsternbrook 5:1

Malin von Düsterloh – Anna Rathje 7:5, 4:6, 10:7; Celine Kirst – Melanie Girke 6:2, 6:3; Laura Sohn – Anke Möller 6:7, 6:3, 10:2; Vivian Heinzeroth – Ingrid Suslov 6:1, 6:2; von Düsterloh/ Sohn – Rathje Girke – 3:6, 1:6; Kirst/ Heinzeroth – Möller/ Suslov 6:0, 6:2

Jörn Boller