Die Hiobsbotschaft vorweg: Die Wahlstedter reisten nur zu fünft nach Molfsee. So stand es schon vor dem ersten Aufschlag 0:2.Trotzdem ging das Quintett voll motiviert an den Start. Vielleicht geht ja doch noch was….
In der ersten Runde hatte es Mannschaftsführerin Vivian Heinzeroth mit Greta von Peschke zu tun. Schnell hatte Vivi Gretas Vorhand als Achillesverse erkannt, nutze es und gewann den 1. Satz. Durch gutes Coaching durch ihre Schwester stellte Greta ihre Spielweise um. „Da murmelte sie die Bälle nur noch hoch rein“, stöhnte Viva. Sie blieb zwar geduldig während der endlos langen Ballwechsel, doch meist hatte Greta das bessere Ende für sich und gewann den Satz. Also Match-Tiebreak. Schnell führte Greta 5:0. Doch Vivi kämpfte sich noch mal heran. Über 7:9 glich sie zum 9:9 aus. „Ich hab da trotzdem mutig gespielt, habe aber dann leider zwei Fehler gemacht. Die haben das Spiel entschieden“, seufzte Vivi nach ihrem Marathon-Match. „Aber ich habe wirklich alles gegeben und kann mir insofern nichts vorwerfen.“ Ihre Fußprobleme hindern Cara Thom zurzeit daran, regelmäßiger zu trainieren. Deshalb konnte sie gegen Jade Kolberg auch nicht gegen halten und verlor das Match. Jana Schumacher, „aufgestiegen“ aus der 3. Damen, ist inzwischen in der Zweiten angekommen. „Sie ist Teil unserer Mannschaft“, freute sich Vivi. Und auch Jana freute sich über ihren glatten Sieg. „Jana hat ihre Gegnerin zur Verzweiflung gebracht, weil sie einfach jeden Ball zurückgebracht hat“, lobte Vivi. Auch Luisa musste in den Match-Tiebreak. Und auch sie verlor diesen denkbar knapp obwohl sie um jeden Ball fightete. Nina Krüger hat ihre Handverletzung noch nicht auskuriert und war gegen die talentierte Clara von Peschke chancenlos. Doch Nina trug es mit Humor.
Zwar war war das Punktspiel nach den Einzeln schon verloren. Das tat der guten Laune auf Wahlsteter Seite jedoch keinen Abbruch. Denn dafür, dass alle Molfseerinen wesentlich bessere LK´s hatten, schlugen sie sich wacker. Für fortgesetzte Lacher sorgte zudem ein gewisses Schnürsenkel-Problem: Gleich zu Beginn ihres Matches riss bei Vivi ein Schnürsenkel. Luisa, die bei ihr auf der Bank saß, gab ihr schnell einen von ihren Schuhen. Da Vivi meinte, trotz Hitze in die Verlängerung zu gehen, musste Luisa dann selbst auf den Platz. Flugs gab Cara ihr ihre Senkel, damit das Match starten konnte. So konnten trotz des ganzen Hin- und Hergeschnüre alle Matches fristgerecht vollendet werden. Zwar zeichneten sich bei allen Spielerinnen wegen des unerwartet guten Wetters leichte Sonnenbrände ab, doch trotzdem gingen sie unverändert motiviert in ihre beiden Doppel. „Da haben wir mal was Neues ausprobiert“, erzählte Vivi. Denn beide Doppel hatten in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt. Experiment gelungen, kann man da nur sagen: Denn beide Doppel wurden siegreich beendet. Und auch Cara und Luisa belohnten sich, indem sie mal einen Match-Tiebreak in diesem Punkspiel für Wahlstedt gewannen. Die Freude über die Doppel-Siege war so groß, dass die Belohnung nicht lange auf sich warten ließ: Obwohl es eigentlich einen „Punktspiel-McFlurry“ erst wieder bei einem Sieg geben sollte, gönnten die glorreichen 5 sich auch trotz der Niederlage einen: „Den hatten wir uns nach den Doppeln einfach verdient“, war die einhellige Meinung.
TC Molfsee – TC RW Wahlstedt II 6:3
Clara von Peschke – Nina Krüger 6:0, 6:1; Greta von Peschke – Vivian Heinzeroth 3:6, 6:1, 11:9; Jade Kolberg – Cara Thom 6:2, 6:1,; Ronja Widell – Luisa Rheker 4:6, 6:4, 10:8; Kim Habert – Jana Schumacher 1:6, 1:6; Kolberg/ Widell – Krüger/ Heinzeroth 0:6, 3:6; C. von Peschke / Ehlers – Thom/ Rheker 3:6, 6:4, 8:10
Jörn Boller