Unsere neu formierten Herren 40 hatten schon vor dem 1. Aufschlag in dieser Saison ein klares Ziel: Den Aufstieg in die KLasse 2 (Verbandsliga). Leider ging gleich das erste Spiel gegen TC Tornesch verloren. Doch auch Tornesch ließ Federn: Und zwar gegen unseren heutigen Gegner aus Pinneberg. Da unseren Herren 40 ihre dann folgenden Partien allesamt gewannen, blieb das Ziel bestehen. Und die Vorgabe für die heutige Begegnung auch: Ein Sieg muss her.
In der ersten Runde traf Andi Meyer auf Toni Meinhardt. Andi hatte in seinen bisherigen Matches maximal zwei Spiele abgegeben. Dies Mal war es nur eines. Souverän, abgeklärt und kontrolliert spulte er sein Pensum ab. Michael Seemann ist zurzeit auf der Suche nach seiner Form. Durch gute Aufschläge seiner Gegners Peter Ahlers wurde er gleich in die Defensive gedrängt, fand keine Mittel zu punkten. Zwar waren die Spiele häufig eng, doch die „big points“ machte Peter und so konnte Michi kein Selbstbewusstsein aufbauen. Das Match ging klar an den Pinneberger.
Thorsten Schlettwein ging erst einmal abwartend in sein Match gegen Björn Ahrenstedt. „Wenn Björn den Ball richtig trifft, wird´s schwer“, orakelte Schletti. Doch schnell fand dieser zu seinem druckvollen Spiel und ließ seinen Gegner nicht zur Geltung kommen. Im Top-Einzel traf Alexander Isenberg auf Alexander Schulz. Dieser hatte mehrere Jahre mit dem Tennis ausgesetzt und bestritt erst sein zweites Match in dieser Saison. Schon beim Einspielen hoben die Zuschauermassen auf der Terrasse (es waren genau drei) die Augenbrauen: Da stand ein sehr guter Tennisspieler auf dem Court. Das bekam Isi auch im 1. Satz überaus deutlich zu spüren. Der Pinneberger war zu diesem Zeitpunkt klar besser. Doch Bangemachen gilt nicht und resignieren ist eine Charaktereigenschaft, die Isi gänzlich fremd ist. „Ich hab immer an mich geglaubt“, sagte Isi später dann auch. Sein Pfund war einmal mehr seine Fitness. Denn in dem Maße, wie sein Gegner konditionell abbaute, blühte Isi auf. Mit 6:4 konterte er den 2. Satz. Nun war die Sache für alle Umstehende eigentlich klar. „Das lässt sich Isi nicht mehr nehmen!“ Doch plötzlich lief gar nichts mehr. „Auf einmal fehlte mir die Sicherheit aus dem zweiten Satz – und ich habe keine Ahnung warum“, schüttelte Isi mit dem Kopf. Es stand schon 2:8 im Match-Tiebreak, als Isi noch einmal den Turbo schaltete. Mit einer unglaublichen Energieleistung drehte er den Satz zum 12:10. Diese Dramatik war zuviel für den vereinseigenen Paparazzi und so musste er erst einmal in der neuen und gemütlichen Sitzlounge eine Mütze voll Schlaf nehmen.
Doch zu den Doppeln war er wieder hellwach. Es fehlte noch ein Doppel zum Sieg. Das erledigten im Schnelldurchgang Michi und Schletti. Auf der anderen Seite hatte Isi augenscheinlich am Match-Tiebreak Gefallen gefunden. Nach klarem Satzgewinn im 1. an der Seite von Andi Meyer, ging der 2. Satz ebenso deutlich an die Pinneberger. „Komplettes Blackout“, meinte Isi später. Doch im Match-Tiebreak setzten sich die Gastgeber klar durch und machten das 5:1 perfekt. Nun kann am letzten Punktspieltag beim bislang sieglosen TC Egenbüttel II der Aufstieg perfekt gemacht werden.
Das herrliche Wetter lud alle zum leckeren Schnitzel-Schmaus auf der Terrasse ein und der Flüssigkeitsverlust wollte auch weder ausgeglichen werden… War ne runde Sache, Jungs – und das „Aufstiegsspiel“ ist fest in meinem Kalender notiert….
TC RW Wahlstedt – Pinneberger TC 5:1
Alexander Isenberg – Alexander Schulz 3:6, 6:4, 12:10; Michael Seemann – Peter Ahlers 3:6, 1:6; Thorsten Schlettwein – Björn Ahrenstedt 6:1, 6:1; Andreas Meyer – Toni Meinhardt 6:1, 6:0; Seemann/ Schlettwein – Drinkuth/ Meinhardt 6:1, 6:1; Isenberg/ Meyer – Ahrenstedt/ Balz 6:2, 3:6, 10:4
Jörn Boller
