1. Bundesliga: Niederlage gegen TEC Waldau Stuttgart


Allgemein / 17. Mai 2011
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Eigentlich sind Karlsruhe und Stuttgart nur 80 Kilometer voneinander entfernt.
Aber irgendwie scheint da eine Wetterzone zu verlaufen. Während wir in Karlsruhe noch herrlichsten Sonnenschein genossen – passend zum Auswärtssieg ;-), empfing uns in Stuttgart kaltes und regnerisches Wetter. Ein schlechtes Omen? Nein, natürlich nicht! Denn am „freien“ Samstag wurde zunächst auf der Waldauer Anlage trainiert und anschließend zog Torben mit ein paar Mädels zum nahen Kirmes. Insbesondere unser „Rumäninnen-Duo“ Alexandra und Elena konnten es kaum erwarten, endlich Achterbahn zu fahren. „I´m crazy for it!“, jubelte Elena. Und so staunte Lydi nicht schlecht: „Die sind da Sachen gefahren, da wurde mir schon vom zuschauen schlecht. Und die steigen aus, als ob das gar nichts wäre!“ Und so nahmen sich alle vor, am nächsten Tag auch mit dem TEC Waldau Stuttgart Achterbahn zu fahren 😉
Dennoch fuhren wir mit etwas gemischten Gefühlen am Sonntag auf die schmucke Anlage des TEC Waldau. Im letzten Jahr beendeten die Stuttgarter die Saison als Vierter – mit dem gleichen Matchverhältnis wie der Deutsche Meister Radolfzell, den sie mit 8:1 deklassierten,  und Vizemeister Bocholt. Verstärkt haben sie sich zudem mit der Schwedin Sofia Arvidsson (WTA 74) und der Rumänin Irina Begu (WTA 137), die im Februar das 100.000 Dollar-Turnier in Cali gewann. Deutsches Aushängeschild ist weiterhin Kristina Barrois (WTA 80), die im fünften Jahr für den Stuttgarter Traditionsclub aufschlägt. Und zwei Tage zuvor wurde zum Saisonstart Blau-Weiß Berlin 9:0 von der Anlage gefegt. Hinzu kam, dass unsere Nummer eins, Simona Halep, nach ihrem gelungenen Debüt gegen Karlsruhe zu einem WTA-Turnier nach Straßburg musste und somit gegen Stuttgart fehlte. „Alle Gegnerinnen haben ein besseres Ranking als unsere jeweiligen Spielerinnen“, bemerkte Chef-Coach Torben Beltz beim Blick auf die Spielpaarungen.
Auch, wenn die Gastgeber auf den Einsatz von Barrois und Arvidsson verzichteten, zeigte sich schnell, dass sie dieses Jahr bei der Titelvergabe ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen. Alle drei Erstrundenpaarungen wurden von uns in zwei Sätzen verloren. Einen rabenschwarzen Tag hatte Elena Bogdan gegen ihre Landsfrau Irina Begu erwischt und war selbst ratlos: „Bei mir lief heute gar nichts. Ich war einfach nur schlecht!“ Anne Schäfer hatte gegen Yvonne Meusburger vor drei Wochen bei einem Turnier in der Schweiz noch gewonnen. Doch die Österreicherin nahm erfolgreich Revance. Anne: „Es waren dieses Mal Kleinigkeiten. Ich habe alles versucht, aber Yvonne kann eben auch gut Tennis spielen.“ Für Aufsehen sorgten einige recht fragwürdige Schiedsricher-Entscheidungen – hüben wie drüben. Lydi erfuhr eine Kostprobe davon. „Was ist das denn für eine Regel-Auslegung!“, entfuhr es der ansonsten eher besonnenen Sandra Martinovic, die die Szene beobachtet hatte. Doch daran lag es sicher nicht, dass auch Lydi sich geschlagen geben musste. Dennoch war sie mit ihrem Spiel zufrieden: „Zwar habe ich die wichtigen Punkte nicht gemacht, aber ich bin seit Jahren nicht so gut vorbereitet in die Saison gegangen.“ Und dann fügte sie schmunzelnd hinzu: „Meine Gegnerinnen sind ja alle noch auf der Tour. Meine Tour ist von Henstedt-Ulzburg nach Wahlstedt.“ Mit Spannung wurde das Topspiel zwischen Mona Barthel (WTA 186) und der Schwedin Johann Larsson (WTA 78) auf den Centre-Court erwartet. Die 22-jährige aus Helsingborg gehört seit ihrem 16. Lebensjahr dem schwedischen FED-Cup-Team an, spielte in der Jugend im Hauptfeld der Grand Slams in Paris, New York und Melbourne, erreichte je 11 ITF-Siege im Einzel und Doppel und stand dieses Jahr im Halbfinale des WTA-Turniers in Acapulco. Doch das alles beeindruckte Mona nicht. Sie hielt tapfer gegen und unterlag im 1. Satz nur knapp. „In so einem engen Match reichen einige leichte Fehler und der Satz ist weg“, kommentierte Christin Potsch, die Mona auf der Bank coachte. Und Mona steigerte sich, schaffte den Satzausgleich und setzte sich auch im Champions-Tie-Break souverän durch. Eine klasse Leistung gegen die um 108 Weltranglisten-Punkte besser stehende Schwedin. Noch nicht so richtig auf Betriebs-Temperatur ist, wie sie selbst sagt, Sandra Martinovic. (Ist ja auch kein Wunder bei den gefühlten Minusgraden in Stuttgart 😉 „Aber das kommt noch!“, fügt sie kämpferisch hinzu.

Nachdem sie mit einer Knöchelverletzung von einem Turnier angereist war und sich gegen Karlsruhe noch schonte, feierte die Rumänin Alexandra Cadantu (WTA 213) gegen Stuttgart ihr Debüt für die Rot-Weissen. In der letzten Saison schlug sie noch in der Regionalliga für Großflottbek auf. „Eine tolle Sandplatzspielerinn und eine echte Verstärkung für uns“, urteilte Torben schon nach den ersten Ballwechseln. Mit 6:3 gewann die 21-jährige aus Bukarest den ersten Satz gegen die Belgierin Kirsten Flipkens (WTA 114). Knapp ging der 2. Satz verloren. Matchball hatte Alex im Champions-Tie-Break, den sie etwas leichtfertig vergab und dann den 3. Satz verlor. Schade, da wär mehr drin gewesen. Doch der positive Eindruck überwog. Trotzdem war mit dem Zwischenstand von 1:5 das Punktspiel bereits verloren. Dennoch hängten sich unsere Mädels trotz der immer weiter in den Keller gehenden Temperaturen auch in den Doppeln mächtig rein. Kurios: Das Spitzendoppel zwischen Begu/ Meusburger und Bogdan/ Cadantu musste auf dem Centre-Court auf einen anderen Platz verlegt werden, da sich die T-Linie gelöst hatte. Horst Rönnau bedachte das mit einem leisen Grinsen…. Leider musste sich unser Rumäninnen-Doppel knapp geschlagen geben. Trotzdem löste eine skurrile Schiedsrichter-Entscheidung, dieses Mal zulasten der Stuttgarter, auf beiden Seiten Gelächter aus. Im zweiten Doppel trafen Mona und Lydi auf die schwedisch/litauische Kombination Larsson/ Stanciute. Mit 3:6, 1:3 lagen die Wahlstedter „vom anderen Ende Deutschlands“ (Zitat aus dem „Waldau Magazin“) schon zurück, als Lydi das erste Mal ihren Aufschlag durchbrachte. Und von da an waren Mona und Lydi nicht mehr aufzuhalten und setzten sich auch sicher im 3. Satz durch. Damit war der zweite Punkt gesichert. Im dritten Doppel setzten die Waldauer die Doppel-Spezialistin und FED-Cup-Spielerin Jasmin Wöhr (WTA 66 im Doppel) ein. Davon schienen Anne und Sandra zunächst tief beeindruckt, lagen 1:6, 0:5 zurück. Doch dann kam die große Stunde von Motivator Tobi Meyer: „Ich gebe Euch einen McFlurry aus. Aber nur Stück für Stück für jedes gewonnene Spiel: Für das erste Spiel den Becher, für das nächste den Deckel, dann die Serviette, den Löffel, die Eiscreme, die Smarties, den Daime….“ Es halten sich hartnäckige Gerüchte, dass Tobi nun ein Buch auf den Markt bringen will mit dem Titel „Aus dem Leben eines erfolgreichen Mentaltrainers“, denn die „Leckermäulchen“ Anne und Sandra schafften es bis zum Tie-Break (und damit bis zu den Smarties), doch wahrscheinlich waren sie dann mit den Gedanken schon bei der süßen Köstlichkeit und gaben den Tie-Break ab.
Trotz der Niederlage war Chef-Coach Torben nicht unzufrieden: „Wir wollten den Titel-Aspiranten ein wenig ärgern. Das ist uns gelungen. Mit etwas mehr Glück hätten wir sogar noch zwei Punkte mehr machen können. Mehr ist aber gegen diese starke Mannschaft nicht drin.“
So ging ein ereignisreiches Wochenende vorbei, in dem unser Team weiter zusammengewachsen ist. Zwar schwirrten die Mädels in alle Himmelsrichtungen auseinander (Elena, Alexandra und Mona zu den Frech Open, Anne und auch eventuell Sandra zum Turnier nach Grado (Italien) und Lydi nach Henstedt :-), doch freuen sich alle auf ein Wiedersehen beim ersten Heimspiel am 29. Mai gegen den starken Titel-Anwärter TC Watt-Extra Bocholt.

TEC Waldau Stuttgart – TC Rot-Weiss Wahlstedt 7:2
Johanna Larsson – Mona Barthel 5:7, 6:3, 4:10; Irina Begu – Elena Bogdan 6:4, 6:2; Kirsten Flipkens – Alexandra Cadantu 3:6, 7:5, 11:9; Yvonne Meusburger – Anne Schäfer 6:4, 6:3; Korina Perkovic – Sandra Martinovic 6:3, 6:3; Lina Stanciute – Lydia Steinbach  6:3, 6:4; Begu/ Meusburger – Bogdan/ Cadantu 7:6, 6:4; Larsson/ Stanciute – Barthel/ Steinbach 6:3, 5:7, 5:10; Flipkens/ Wöhr – Schäfer/ Martinovic 6:1, 7:6


Weitere Bilder

Das Team in Stuttgart
Elena Bogdan
Anne Schäfer
Anne Schäfer
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach, Tobias Meyer
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach
Lydia Steinbach
Elena Bogdan
Betreuerin Christin Potsch
Elena Bogdan
Christin Potsch, Elena Bogdan
Anne Schäfer
Anne Schäfer
Lydia Steinbach
Elena Bogdan
Elena Bogdan
Anne Schäfer
Anne Schäfer
Anne Schäfer
Lydia Steinbach
Mona Barthel
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu, Torben Beltz
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Alexandra Cadantu
Sandra Martinovic
Tobi schützt sich vor der Eiseskälte
Sandra Martinovic
Sandra Martinovic
Sandra Martinovic
Sandra Martinovic
Johanna Larsson gratuliert Mona zu ihrem Sieg
Glückwünsche zum einzigen Einzelsieg durch Mona
Glückwünsche an Alexandra nach tollem Kampf
Tobi, Sandra und Anne
Elena und Alexandra
Torben pusht Alexandra und Elena
Lydia und Mona
Elena und Alexandra
war schon ne lustige Schiedsrichter-Entscheidung...
Jaaawoll! Lydis und Monas Doppelsieg
Larsson un Stanciute gratulieren Mona und Lydi