Junior Future: Der Finaltag


Allgemein / 07. Jul 2013
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Aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Deutschland kommen die Sieger beim 3. Junior Future der Alterklasse U 12 in Wahlstedt, das der Tennis Europe Junior Tour-Serie mit insgesamt über 250 Turnieren in ganz Europa angehört. Bei den Mädchen siegte Julia Marzoll (TC Blau-Weiss Duderstadt) mit 6:2, 7:6 gegen Luisa Meyer auf der Heide (Blau-Weiss Halle) und bei den Jungs setzte sich der Däne Sebastian Grundtvig gegen den deutschen Osman Torski mit 6:3, 6:0 durch. Im Mädchen-Doppel besiegten Luise auf der Heide und Santa Strombach die deutsch/ russische Kombination Elisabeth Andryukhova/ Elizaveta Dementyeva mit 6:1, 6:4. Bei den Jungs gewannen Herman Hoeyeraal (Norwegen) und Axel Olsson Mork (Schweden) 6:3, 4:6, 10:8 gegen die die Dänen Sebastian Grundtvig und Niels Heise Korsgaard. Dabei staunten die wenigen Zuschauer nicht schlecht, was die maximal 12 Jahre alten Nachwuchs-Cracks bereits für tolles Tennis auf die Courts zauberten.
So war bei den Jungs Sebastian Grundtvig eine Klasse für sich. Letztes Jahr noch im Halbfinale ausgeschieden, gab der 12-jährige Däne, dessen großes Idol Roger Federer ist, dieses Jahr bei seinen fünf Matches auf dem Weg ins Finale gerade einmal sieben Spiele ab. Dort wartete mit Osman Torski (TSV Marzahner Füchse) immerhin der amtierende Deutsche U-12-Meister auf ihn. Doch der schmächtige 12-Jährige konnte dem druckvollen Spiel des Dänen nicht Paroli bieten. Dieser zeigte die reifere Spielanlage, wechselte geschickt das Tempo, während sich der Berliner fast ständig in der Defensive befand. Aufstecken tat er jedoch nie, kämpfte wie ein Löwe um jeden Ball, war im zweiten Satz jedoch am Ende seiner Kräfte. Mit einem krachenden Vorhand-Cross verwandelte Grundtvig nach 1 ½ Stunden seinen dritten Matchball zum Sieg. Mit sechs Jahren begann der Schüler, der für den Kopenhagener Club Hellerup Idrots Klub aufschlägt, mit dem Tennis. Inzwischen trainiert er täglich. „Jetzt fahre ich erst einmal nach Hause. Denn nächste Woche starten die Dänischen Meisterschaften. Da bin ich im Einzel und im Doppel an Position eins gesetzt“, verriet das junge Talent.
Auch bei den Mädchen hatte sich die aktuelle Deutsche Meisterin für das Finale Qualifiziert: Luise Meyer auf der Heide hatte dabei im Halbfinale aber zu kämpfen, bevor sie die Dänin Viller Moller in drei Sätzen bezwungen hatte. Aber auch ihre Gegnerin Juilia Marzoll musste gegen Santa Strombach über drei Sätze gehen. Im Finale fand die leichtfüßige Meyer auf der Heide, die erst kürzlich 11 Jahre alt geworden war, gegen das Power-Tennis der kräftig gebauten Marzoll (TC BW Duderstadt) zunächst kein Mittel. Immer, wenn Meyer auf der Heide den Ball lange im Spiel hielt und insbesondere Stopps einbaute, war sie im Vorteil. Doch Marzoll konterte mit kraftvollen Angriffsschlägen und war insbesondere im 1. Satz mental stärker. Der zweite Satz war wesentlich ausgeglichener. Erst im Tie-Break setzte sich Marzoll mit 7:4 durch. Die Schülerin des Göttinger Sportgymnasiums trainiert zwei- bis viermal die Woche. Hinzu kommt einmal pro Woche Schwimmtraining. „Das ist mein Konditionstraining, da ich nicht so gern laufe“, begründet die 12-Jährige, deren großes Vorbild Serena Williams ist, die ungewöhnliche Kondi-Einheit.
Die Sieger bei den Jungs und Mädchen hatten sich auch für die Doppel-Finals qualifiziert. Luise auf der Heide an der Seite der Einzel-Halbfinalistin Santa Strombach revangierte sich für die Einzel-Niederlage und besiegte Andryukhova/ Dementyeva relativ deutlich.
Enger ging es bei den Jungs zu. Erst nach drei Sätzen und einem knappen Champions-Tie-Break konnten sich Hoeyeraal/ Olsson Mork, die in der zweiten Runde das Wahlstedter Duo Jannis Fink/ Clemens Intert ausgeschaltet hatten, gegen Grundtvig/ Korsgaard durchsetzen.
Kaum waren die Siegerehrungen beendet, setzte sich ein Großteil des Trosses weiter in Richtung Versmold (Nordrhein-Westfalen) in Bewegung. Dort beginnt heute das nächste Tennis-Europe-Turnier.

Jörn Boller


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