what a night


Allgemein / 05. Sep 2021
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Zum Saisonfinale hatten unsere 2. Damen und die Herren 40 Heimspielrecht. Die Mädels siegten in der Landesliga mit 6:3 gegen den TSV Glinde und rückten im Schlussspurt mit 6:4 Punkten auf den 2. Tabellen-Platz vor – hinter der TG Düsternbrook (10:0 Punkte). Die Herren mussten sich dem ambitionierten Spitzenreiter TSC Glashütte mit 2:4 geschlagen geben. Der Stimmung gab das jedoch keinesfalls einen Abbruch. Denn beide Wahlstedter Teams hatten sich vorgenommen, den Saisonausklang gemeinsam noch etwas zu feiern – doch dazu später mehr.

Zunächst zum Sportlichen: Bei den Damen zog Mannschaftsführerin Vivian Heinzeroth ihr konzentriertes Spiel auf . Zwar wurde es im 2. Satz etwas enger, doch letztendlich setze sie sich sicher durch. Anscheinend geht sie zum Ball in eine Art spirituelle Beziehung ein, denn ihr Geheimtipp war: „Du muss den Ball fühlen….“ Luisa Rheker war mit ihrem Match insgesamt zufrieden: „Konstant, ruhig, mit dem übliche Einbruch in der Mitte das Spiels“, war ihr nüchterner Kommentar zum Zwei-Satz-Sieg. Jana Schumacher hatte mit Annika Schult eine schwere Gegnerin, die ihr zu kurze Bälle krachend um die Ohren schlug. „Ich habe zu Anfang ihr Spiel gespielt. Danach hatte meine Schläge eine bessere Länge, dann lief es etwas besser. Aber sie war einfach zu gut.“ Trotzdem fühlt die Boostedterin sich inzwischen pudelwohl bei uns. Anfang der Saison kam sie aus Henstedt-Ulzburg, wo sie auch schon mit ihrer jetzigen Trainerin, Sunna Barthel, zusammen arbeitete. „Der Zusammenhalt hier im Verein ist einfach klasse“, schwärmte sie. Im Spitzeneinzel hatte Nina Krüger immer noch mit ihre Handgelenk-Problemen zu kämpfen. „Für ne Einarmige war der erste Satz bemerkenswert“, nahm sie es auf die leichte Schulter, denn eine Rückhand konnte sie nicht wirklich spielen. Dennoch gelang es ihr im 1. Satz  diese weitestgehend zum Satzgewinn zu umlaufen. Doch  dann hatte ihre Gegnerin Lisa Körner den Braten gerochen und nutzte die fehlende Rückhand gnadenlos aus und setzte sich auch im Match-Tiebreak klar durch. „Das war bis zum vier zu eins im zweiten Satz mein bestes Spiel diese Saison“, resümierte Cara Thom ihren Zwischenstand von 6:4, 4:1. Doch ehe sie es sich versah, stand es 4:5. Zum Glück saß Luisa bei ihr auf der Bank und rüttelte sie wach: „Da hat Luisa mich angeschnauzt, dass ich wieder so spielen soll, wie im ersten Satz und die Bälle nicht nur so reindödeln soll“, schmunzelte sie. Gesagt – getan. Garniert mit einigen gefühlvollen Stopps bog sie schnell wieder auf die Siegerstraße ein. Mit einer sagenhaften Abgeklärtheit dominierte die 13-jährige Carla Intert ihr Match, ließ ihrer Gegnerin gerade mal ein Spiel. So fehlte noch ein Doppel-Sieg zum Punktspielgewinn. Das erledigten am schnellsten Carla und Jana. Auch Vivi und Nina setzten sich, wenn auch erst im Match-Tiebreak, durch: Starke Rückhand (Vivi) mit starker Vorhand (Nina). Nur Cara und Luisa mussten sich geschlagen geben. „Wir hätten früher mehr durchziehen müssen und aggressiver spielen“, erkannten beide danach ihre Fehler.

Die Herren 40 hatten schon vorher ihr Saisonziel erreicht: Nach dem vorjährigen Aufstieg wollten sie die Klasse halten. Ihr Gegner hingegen wollte diese Saison unbedingt aufsteigen, trat in Bestbesetzung an, was den Wahlstedtern nicht vergönnt war. So konnte in den Einzeln auch nur Andreas Meyer punkten. Zu bemerken ist allerdings, dass unsere Nummer eins, Thorsten „Schletti“ Schlettwein einen Regionalliga-erfahrenen Gegner hatte. Mit Spannung war das „Comeback“ des Jahres erwartet worden. Tobias Meyer bestritt sein erstes Punktspiel seit 2006. Sein Problem: Aufschlag und Return kommt in seinen Trainingsstunden für die Wahlstedter Erwachsenen und Jugendlichen für ihn nun mal nicht häufig vor. „Aus dem Spiel heraus lief es dann eigentlich“, seufzte er, „doch dazu kam es eben kaum.“ Doch tröste Dich Tobi: Du hattest von allen vier parallel stattfindenden Matches mit Abstand die meisten Fans, die Dich begeistert anfeuerten! Fortsetzung folgt: „Nun hab ich Blut geleckt. Ab der Wintersaison will ich wieder regelmäßig in der Mannschaft spielen“, verkündete er. Auch Nick Hildebrandt kämpfte vorbildlich, musste sich aber auch in zwei Sätzen geschlagen geben. Doch er war nicht im Vollbsitz seiner Kräfte: Liam, Nachwuchs im Hause Hildebrandt, hält sich einfach noch nicht an die Nacht-Schlafensregeln… Das fällige Baby-Bier feierte Papa dann nach dem Punktspiel bei Toni im „Bella Vita“. Auch die 2. Damen gesellten sich dazu. Dazu bedurfte es einiger architektonischer Umbaumaßnahmen, bei denen insbesondere die Damen ungeahnte Kreativität an den Tag legten. Und so entstand eine sehr illustre Runde, angeheizt von Mules Lautsprecher. Wobei das „Laut“ zunächst vielseitig diskutiert wurde….. „Was kann ich dafür, wenn aus Deinem Handy nicht mehr rauszuholen ist“, verteidigte Mule sich. Dennoch wurden die Playlists hoch und runtergespielt, ausgefallende Musikwünsche wurde auch erfüllt(Shantys, Schlager, Dauerbrenner). Bei der Gelegenheit wurde dem vereinseigenen Paparazzo von den 2. Damen ein keines Präsent in Form eines „kleinen Don“ überreicht, was diesen geradezu in Rührung versetzte. Danke Mädels – Ihr seid die Besten! Trotzdem kannte Luisa beim Bierdeckelspiel keine Gnade und zeigte dem Don-geschwängerten Paparazzo klar seine Grenzen auf. So stieg die Partystimmung von Stund zu Stund, Nicht ganz unschuldig soll das eine oder andere Kaltgetränk gewesen sein, unterfüttert von Tonis Spezialität…  Apropos füttern: Natürlich gab es eine solide Grundlage durch ein leckeres Pizza-Buffet. Es soll es im weiteren Verlauf sogar Tanzeseinlagen gegeben haben mit Damen, die nicht schnell genug das Weite suchen konnten und sich so erbarmungslos über das Parkett wirbeln lassen mussten – schön wars 🙂

Irgendwann traten dann auch die letzten Nachschwärmer die Heimreise an. Ein sensationeller Abend mit zwei feierwütigen Mannschaften ging zu Ende, die zwar altersbedingt nicht unbedingt zusammen passen – aber das zeichnet den Club eben aus: Partybiester sind sie halt alle.

Herren 40: TC RW Wahlstedt – TSC Glashütte 2:4

Thorsten Schlettwein – Christian Mees 3:6, 6:7; Andreas Meyer – Ralf Seeliger 6:3, 6:3; Nick Hildebrandt Jörn Hoee 4:6, 4:6; Tobias Meyer – Gunther Germer 3:6, 3:6; Schlettwein/ Hildebrandt – Mees/ Hoee 7:6, 7:5; Meryer/ Meyer – Seeliger/ Germer 3:6, 4:6

Damen: TC RW Wahlstedt II – TSV Glinde 6:3

Nina Krüger – Lisa Körner 6:3, 1:6, 5:10; Vivian Heinzeroth – Hanna Moltrecht 6:1, 6:4; Cara Thom – Anina Kähler 6:4, 7:5; Luisa Rheker – Nicole Lebedicker 6:3, 6:4; Carla Intert – Jorina Suckow 6:1, 6:0; Jana Schumacher – Annika Schult 2:6, 3:6; Krüger/ Heinzeroth – Körner/ Moltrecht 4:6, 6:2, 10:8; Thom/ Rheker – Käher/ Schult 2:6, 4:6; Intert/ Schumacher – Lebedicker/ Suckow 6:1, 6:3

Jörn Boller


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