Über Toastbrotmenalitäten und Bananenreife – erfolgreiche 3. Damen waren wieder einen Besuch wert.


Allgemein / 06. Feb 2022
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Nur vier Mannschaften sind in der 2. Gruppe der Landesliga der Damen. Und trotzdem steigt der Vierte ab. Nachdem unsere Dritte ihr erstes Punktspiel gegen Molfsee verloren hatte, standen sie gegen den TK Mölln, der ebenfalls mit einer Niederlage gestartet war, schon ein wenig unter Zugzwang. Im Gegensatz zu den Gästen konnten wir jedoch in Bestbesetzung auflaufen. Aber einige unserer Spielerinnen hatten auch nicht die beste Vorbereitung. Zum Beispiel Cara Thom, die in der ersten Runde antrat. Sie hatte bereits zum zweiten Mal der kleine fiese „C-Virus“ befallen. Am 16. Januar konnte sie ihre Isolation verlassen, war aber noch nicht wieder auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Dafür überraschte sie in der Matchvorbereitung durch eine spezielle Dehnübung, frei nach dem Motto: „Ob ich es wohl schaffe, mich in einen Umkleideschrank zu quetschen…“ Sie schaffte es! Dermaßen gelockert, trumpfte sie gegen Emilia Krien zunächst groß auf, führte bereits 5:2. Doch was darauf folgte, ließ sowohl die interessierte Teamcheffin der 2. Mannschaft, Nina Krüger, als auch den vereinseigenen Paparazzo ins grübeln geraten: Irgendwie spielten sich merkwürdige Dinge in Caras Kopf ab, die dazu führten, dass sie völlig den Faden verlor und im Tiebreak den Satz abgab. „Da hatte ich die mentale Stärke eines Toastbrotes“, kommentierte sie selbst den unerklärlich Einbruch. Der setzte sich auch im 2. Satz fort: 1:4 lag sie hinten. Doch sie holte auf: 5:4 stand es plötzlich und sie freute sich: „Jetzt kommt der Löwe durch!“ Doch der wurde dann anschließend anscheinend mit Toastbrot gefüttert, denn erneut im Tiebreak verlor Cara auch diesen Satz.

Nicht nur mental stark präsentierte sich hingegen die parallel spielende Jana Schumacher. Schnell merkte sie, dass Theda von Keiser sie nicht ernsthaft gefährden konnte und so zog die 17-jährige Gymnasiastin ihr Spiel konzentriert durch. In der zweiten Runde hatte Carla Intert auch nicht die beste Vorbereitung. Sie war direkt von den norddeutschen Meisterschaften gekommen, bei denen sie nicht gerade ihr bestes Tennis gespielt hatte. Ihre Mutter Andrea sah sich genötigt, ihrem jüngsten Sprössling ein wenig „den Kopf zu waschen“. „Zu recht“, wie die Gewaschene später selbst zugab. Doch diese Wäsche verfehlte ihre Wirkung nicht. Fokussiert ging die 14-Jährige gegen Pia Schweminski zu Werke. Abgesehen von kleinen Durchhängern war sie selbst mit ihrem Match zufrieden – wir auch 🙂 Kopfkino spielt sich auch des Öfteren bei Luisa Rheker ab. Und das weiß sie auch. Aber leider hat sich noch nicht den Knopf zum Aschalten gefunden. Auch wenn die Niederlage gegen Helen Dudda deutlich aussieht: Dieser Leistungsunterschied war keinesfalls zu sehen. Luisa ging häufig mutig ans Netz, ließ auch da aber die nötige Konsequenz vermissen, den Winner zu machen. Doch vielleicht gibt die beim späteren Essen andiskutierte Lösung ja die Wende 😉

So stand es nach den Einzeln 2:2. Doch nach einem Unentschieden stand der Dritten nicht der Sinn. Offensiv wurden die Doppel aufgestellt. Am schnellsten bogen Carla und Jana auf die Siegerstraße ein. Luisa und Cara schienen mit Helen und Pia ein dickeres Brett bohren zu müssen. Doch die beiden harmonierten prächtig, hatten sichtlich Spaß zusammen und siegten letztendlich sicher.

Insofern war die Freude groß nach diesem wichtigen Sieg. Das setzte sich auch beim anschließenden Essen fort, bei dem das Gelächter sicherlich auch draußen zu hören war. Die Themen waren so vielfältig, dass doch lieber der Mantel des Schweigens darüber gehüllt werden soll. Jedenfalls war es so kurzweilig, dass Jana und Luisa, deren Mütter schon zum Abholen bereitstanden, diese (getrennt) zum Einkaufen schickten. Da sich unser Meeting jedoch in die Länge zog, wurden die Einkäuferinnen weiter vertröstet. Man munkelt, dass sie den Reifegrad der zu erwerbenden Bananen noch weiter abwarten sollten. Jedenfalls wurden beide Mütter noch per WhatsApp zusammengeführt, so dass sie dann sogar gemeinsam die ausgedehnte Shopping-Tour genießen konnten. Bevor sie jedoch zusammen mit den gereiften Bananen herausgefegt wurden, kreuzten sie jedoch noch rechtzeitig bei Tonis „Bella Vita“ auf.

TC RW Wahlstedt III – TK Mölln 4:2
Luisa Rheker – Helen Dudda 3:6, 1:6; Cara Thom – Emilia Krien 6:7, 6:7; Carla Intert – Pia Schweminski 6:2, 6:1; Jana Schumacher – Theda von Keiser 6:0, 6:0; Rheker/ Thom – Dudda/ Schweminski 6:2, 6:2; Intert/ Schumacher – Krien/ von Keiser 6:1, 6:1

Jörn Boller


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